Der Spieler Jürgen Klopp:
Als Spieler stand Jürgen Klopp in den 80er Jahren bei diversen Vereinen (von SV Glatten bis zum Viktoria Sindlingen) unter Vertrag. In den 90er wechselt er von RW Frankfurt zum 2. Bundesligaverein 1. FSV Main 05, bei welchem er auch seine Karriere beenden wird. In der Saison 2000/2001  wird der 1. FSV Mainz 05, die grauste Maus der zweiten Liga, hatte gerade 1:3 gegen Greuther Fürth verloren, steckte auf einem Abstiegsplatz fest und drohte, in die vollkommene Bedeutungslosigkeit in der Regionalliga abzusteigen.

Der Beginn seiner Trainerlaufbahn:
Der Manager Christian Heidel, war auf der Suche nach einem Retter aus der Krise. Mit der Verpflichtung zu Saisonbeginn vom Belgier René Vandereycken hatte es beim Verein ebenso wenig funktioniert wie nach der Verpflichtung  von Eckart Krautzun. Der Manager wusste nicht wie weiter und traf dann eine folgenschwere Entscheidung: Er beförderte den verletzten Abwehrspieler Jürgen Klopp zum Cheftrainer. Der Rest ist bekannt. Was einst als Provisorium begonnen hatte, war der Beginn einer Trainerlegende in der Bundesliga. Jürgen Klopp führte die Mannschaft als Interimstrainer von den Abstiegsrängen der 2. Bundesliga zum Klassenerhalt im Jahr 2001. Als Cheftrainer verpasste er mit dem Verein in den Saisons 2001/02 (es fehlte 1 Punkt) und 2002/03 (Tordifferenz um ein Tor zu niedrig) als Tabellenvierter knapp den Aufstieg. Im dritten Anlauf gelang in der Saison 2003/04 der Aufstieg in die Bundesliga. In den beiden Saisons 2004/05 und 2005/06 erreichte Klopp mit den Mainzern den elften Tabellenplatz. Den grössten Erfolg der Vereinsgeschichte feiert Klopp 2005/06, als sein Team über die UEFA-Fair-Play-Wertung und mit dem Losglück in die UEFA-Pokal-Quali einzog. Die Mainzer schaffen den Einzug in die 1. Runde (dank Siegen über den FK Mika Aschtarak und den ÍB Keflavík), in welcher sie gegen den späteren UEFA-Pokalsieger FC Sevilla mit 0:0 und 0:2 ausschieden. In der Saison 2006/07 stieg der 1. FSV Mainz 05 als Tabellensechzehnter wieder in die 2. Bundesliga ab. Es ist April 2008 und Klopp gibt bekannt, dass er im Falle des Nichtaufstiegs des 1. FSV Mainz 05 in die Bundesliga seinen auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern wird. Dies gelingt am letzten Spieltag der Saison 2007/08 nicht. Der 1. FSV Main 05 verpasste den Aufstieg in die 1. Bundesliga knapp, sodass Jürgen Klopp seine Tätigkeit als Trainer in Mainz per 30.6.2008 beendet.

Der Meistermacher:
Jürgen Klopp sieht anders aus, redet anders, lässt die Mannschaft anders spielen. Ihm hat Borussia Dortmund fast alles (das Gute und Schlechte) zu verdanken. Per 1.7.2008 unterzeichnet Klopp dann beim 1. Bundesligisten Borussia Dortmund, welchen er nach einiger Aufbauzeit wieder zu einem Spitzenverein des deutschen Fussballs machte. In der Saison 2010/11 und in der Folgesaison 2011/12, wird der BVB mit Trainer Klopp Deutscher Meister. Dabei überschritt Dortmund 2012 mit 81 Punkten als erster Verein in der Bundesliga die 80-Punkte-Marke. Ein paar Tage später gewann der Verein durch einen 5:2-Sieg gegen den FC Bayern München den DFB-Pokal und holte damit das erste Double der Vereinsgeschichte. In der Saison 2012/13 belegte Dortmund den 2. Rang hinter Bayern München und erreichte 2012/13 das Finale der Champions League. Im Januar 2012 verlängert BVB mit Klopp den zunächst bis 2014 gültigen Trainervertrag erneut bis 2018. Bis vor kurzem befand sich der BVB in einer Krise, konnte aber in den letzten Runden wieder einige Punkte zulegen und das Schlusslicht abgeben. Jürgen Klopp glaubt nicht daran, dass die Angst vor dem Verlieren jemanden eher zum Sieger macht als die Lust aufs Gewinnen.

Ist Erfolg planbar?
Doch was steckt hinter dem Erfolg von Jürgen Klopp? Es ist sicherlich das Timing. Jürgen Klopp hat es geschafft zur richtigen Zeit die richtige Entscheidung zu treffen. Wir möchten diese Gelegenheit nutzen und gleich einen Blick auf die Wegbegleiter des Genies Klopp richten. Es gibt sehr wenige Trainer, welche mit dem gleichen Staff arbeiten. Bei Jürgen Klopp ist dies der Fall: «… ein Co-Trainer, einer, mehrere, müssen dich besser machen …».

Trainerassistent Zeljko Buvac:
Jürgen Klopp wird vom Bosnier Zeljko Buvac assistiert. Die beiden kennen sich schon seit 1992, als sie noch zusammen beim 1. FSV Main 05 auf dem Spielfeld für das gleiche Team auf Punktejagd gingen. Zeljko Buvac und Jürgen Klopp kennen sich schon seit 1992, damals noch vom Spielfeld. Gemeinsam spielten sie für den 1. FSV Mainz 05. Während der Stürmer Klopp zum Abwehrspieler umfunktioniert wurde, blieb Buvac als Stratege im Mittelfeld. Sie wurden Freunde und verloren sich auch nach der Zeit in Mainz nicht aus den Augen. Buvac machte seine Trainerscheine beim SC Neukirchen, wo er 3 Jahre an der Linie stand.  Nachdem Jürgen Klopp vom Spieler zum Cheftrainer befördert wurde, folgte Buvac dem Ruf aus Mainz, als Co-Trainer zu arbeiten. Trotz seiner 3-jährigen Erfahrung als Trainer, hatte Zeljko Buvac kein Problem damit, den Platz an der Seitenlinie hinter dem damaligen Trainerneuling Klopp einzunehmen. Die beiden Trainer haben sich versprochen, den anderen ins Boot zu nehmen, sollte einer von beiden als Trainer im Profifussball Fuss fassen. «Zeljko ist Fleisch gewordener Fussballsachverstand und Meister aller Trainingsformen», sagt Klopp über seinen Co-Trainer.

Trainerassistent Peter Krawietz:
Weiter wird das Duo Klopp/Buvac durch Peter Krawietz ergänzt. Gemeinsam mit Jürgen Klopp und Zeljko Buvac ist auch Peter Krawietz vom 1. FSV Mainz 05 zum BVB gewechselt. Neben seiner Tätigkeit als Assistenztrainer ist ein Schwerpunkt seiner Arbeit die Videoanalyse der eigenen Mannschaft und der Gegner. Zudem ist er für den Amateur und Jugendbereich zuständig: «Ausserdem unterhalte ich intensiven Kontakt mit dem Amateur- und Jugendbereich und sage den Verantwortlichen dort, was dem Profi-Coach wichtig ist».  Der Kontakt zu Jürgen Klopp ist durch die langjährige Zusammenarbeit in Mainz entstanden. Als Jürgen Klopp zum Cheftrainer des 1. FSV Mainz 05 ernannt wurde, arbeitete Krawietz als Scout für den FSV. Zu dieser Zeit hat man in Mainz Investitionen in die Videoanalyse getätigt. Auch beim BVB hat er die Videoanalyse in der Halbzeitpause eingeführt. Zwei, drei Minuten lang werden der Mannschaft z.B. falsche Laufwege, Stellungsfehler und Lösungen aufgezeigt.

Jürgen Klopp ist ein Trainer der es versteht, sich ein optimales Arbeitsumfeld zu schaffen. Er kann sich immer auf seine Trainerkollegen verlassen und er ist sich auch nicht zu schade von seinen Trainerkollegen zu lernen und sich auch von ihnen helfen zu lassen. Der Erfolg von Jürgen Klopp hat also auch ein Konzept und ist nicht einfach ein Zufallsprodukt.

Erfolge als Trainer:
– Finalist UEFA Champions League 2012/13 mit Borussia Dortmund
– Deutscher Meister: 2011, 2012 mit Borussia Dortmund
– DFB-Pokal-Sieger: 2012 mit Borussia Dortmund
– Deutscher Supercupsieger: 2008, 2013, 2014 mit Borussia Dortmund
– Aufstieg in die Fussball-Bundesliga: 2004 mit Mainz 05

Auszeichnungen:
– Fussballtrainer des Jahres in Deutschland: 2011, 2012
– Mannschaft des Jahres: 2011 mit Borussia Dortmund